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Montag, 4.Aprilk 2005
Feuchtwanger Pianofestival:
Klavierabend mit Henriette Gärtner in der Stadthalle Kasten Beflügelnde Musik-Vermittlerin
Die Konzertpianistin gewann ihr Publikum mit Eleganz und Klangkraft
Werke von Mozart, Beethoven, Chopin und Busoni
FEUCHTWANGEN Hut
ab Ihr Herren, ein Genie bejubelte Robert Schumann 1831
ein Werk des blutjungen Chopin, genau die Variationen über
La ci darem la mano aus Mozarts Don Giovanni,
mit denen Henriette Gärtner am Samstag ihr Publikum verzauberte.
Zum dritten Mal beim Feuchtwanger Pianofestival dabei,
hatte sich die Pianistin offensichtlich eine eigene Fangemeinde
erobert. Makellos kann man nicht steigern. So
perfekt perlte Mozarts frühe F-Dur-Sonate Nr. 2, schwungvoll
und sangbar wie im vergangenen Jahr. Zuvor hatte sie die munteren
Jagdhornklänge
von Domenico Scarlattis Sonate D-Dur wieder mit reichen orchestralen
Klangfarben und technischer Raffinesse bei den rapiden Überkreuzgriffen
zu Gehör gebracht.
Deutlich zu spüren war im chronologisch geordneten Programm
die Wende von der ausgeklügelten Symmetrie der vorrevolutionären
Strukturen hin zum visionären, fast improvisatorischen
Vorwärtsdrängen etwa in Ludwig van Beethovens Spätwerk.
Dennoch: Klassische Ausgewogenheit fehlte nie in dessen Sonate
Nr. 30 in E-Dur, die wie von thematischen Pfeilern getragen
wurde wie dem von Licht durchfluteten Vivace-Thema oder den
im majestätischen Dreitakt fast an eine Sarabande gemahnenden
Hymnus zwischen kaum vorhersehbaren Höhenflügen
der Variationen.Ein Blick, eine Geste der Solistin genügte,
um den Hörern das Ende des Werkes zu signalisieren
ganz ungewohnt schloss dieses wie eine Kantate gesangvoll,
mit innigster Empfindung
mit dem Hymnus ab. Eine Blumenwiese romantischer Empfindungen
schuf Henriette Gärtner nach der Pause, voller Lebensfreude,
nachdenklich-melancholisch bisweilen
oder temperamentvoll aufbegehrend, aber nie tragisch in den
ausgewählten Stücken. Lange traumhafte Modulationen
und motivische Andeutungen mündeten ins melodische
Traumparadies des anfangs genannten Reich mir die Hand,
mein Leben mit Variationen voller brausender Flussläufe,
in versetzten Oktaven aufragenden Felsklippen, einem Blütenmeer
farbenfroher Arpeggien, bis Don Giovanni von Chopin keck in
dessen Heimat entführt wurde mit schwungvoller
Polonäse.Melancholisch, doch tänzerisch im 6/8-Takt
vertiefte Chopins Ballade in f-Moll die traumhafte Stimmung,
um in kraftvoller, aufgewühlter Coda dramatisch zu enden.
Die Eleganz und
Grazie, mit der die Solistin das Elfenbein karessierte, ging
nie verloren, auch nicht in der orchestralen Wucht von Ferruccio
Busonis Kammerfantasie über Themen aus Carmen.
Eine großartige Kommunikatorin, sprach die Solistin
während der übermütigen
Zugabe Bugatti-Step von Jaroslav Je ek zum vorzeitig
applaudierenden
Publikum. Stehende Ovationen erhielt sie nur von einem Teil
des Publikums die Herausforderung fürs kommende
Jahr. Ingo Bathow