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Dienstag 5. April 2005
Abschlusskonzert des Pianofestivals
im Feuchtwanger Kasten Feenzauber und Feuerwerke
Junge Konzertsolisten überzeugten mit Grazie und Temperament
FEUCHTWANGEN Grenzenlos ist die Macht der klassischen
Musik. Wie Professor Peter Feuchtwanger zum Abschluss des
18. Internationalen Meisterkurses für Klavier in der
Stadthalle Kasten referierte, hörten Verbrechen in
London auf durch den Einsatz von klassischer Musik.
Elf der Teilnehmer gaben mit beachtlichen Darbietungen am
Flügel Einblicke in den Workshop des Pädagogen
und die Praxis des Heilers Feuchtwanger. Nach der Vorlage
von Feuchtwangers neuem Buch Klavierübungen zur Heilung
physiologischer Spielstörungen und zum Erlernen eines
funktionell-natürlichen Klavierspiels war es
natürlich, dass der Maestro auch Jugendliche zuließ,
die noch nicht technisch verbildet seine Methode vollkommen
in sich aufnehmen konnten. Thomas Schalk aus der 9. Klasse
des Ansbacher Gymnasiums Carolinum war erst vor einem halben
Jahr zur Klassik erübergewechselt, völlig
frei von jenem mechanischen Hämmern und
von rein motorischer Beherrschung der Stücke
eine Herausforderung, Franz Schuberts As-Dur-Impromptu
trotzdem mit gleichmäßig hörbaren Sechzehnteln
und kantabler Melodieführung in der linken Hand zu
spielen. Die grundsolide technische Ausbildung von Adrian
Robanus aus der 12. Klasse des Rothenburger Reichsstadt-Gymnasiums
zeigte mit der lupenreinen Wiedergabe von Frédéric
Chopins f-Moll-Ballade Nr. 4, dass er exakt die
Voraussetzung erreicht hat, um künstlerisch abzuheben.
Faszinierend ist es jedes Jahr zu hören, wie sich angesehene
Klavierpädagogen die Lehren Feuchtwangers zu Eigen
machen. Klaus Cutik kam dem Ideal des Lehrbuches wohl am
nächsten, gelang ihm doch ohne große Bewegung
des Körpers, die Zuhörer in die singende Traumwelt
von Chopins Fantasie in f-Moll hineinzuziehen. Die brillante
Technik Ina Birks ließ in Ludwig
van Beethovens Fantasie op. 77 mit rasanten Läufen
und markanter Dynamik spüren, was sie suchte
die Nuancen und die Vision des Ganzen. Souverän brachte
Ursula Schneeberger aus München den fernöstlichen
Zauber von Feuchtwangers eigener
Komposition Tariqa 1 hervor, ließ die
Saiten wie eine persische Santour vibrieren,
gefolgt vom Glitzerspiel Jeux deau von
Maurice Ravel. Bach für Kenner: Die in Düsseldorf
aufgewachsene Japanerin Naomi Imai hatte mit dem Maestro
eine mit delikatesten Verzierungen ausgestattete neue Version
vom Capriccio BWV992
des 18-jährigen Bach erarbeitet. Überaus feinsinnig
auch die Interpretation der Loreley von Franz
Liszt durch den Niederländer PaulWeeren.Wie aus einem
Guss, leidenschaftlich sangbar wirkte Peter Tschaikowskis
Romanze f-Moll von der Hand der Ukrainerin Iryna Wening.
Achtung sollte man haben auf die jungen Konzertsolisten:
Perfekte Grazie, ruhige Selbstsicherheit und exquisite Kurzwerke
von Johannes Brahms zeichneten den Auftritt von Melanie
Sauter aus. Temperamentvoll eroberte der junge Spanier Mario
Prisuelos die Herzen mit Liszts Funérailles.
Finaler Glanzpunkt: Jorrit van den Ham ließ dieses
Jahr unspielbaren Feenzauber und Feuerwerke aus Claude Debussys
Préludes unfassbare Wirklichkeit werden.
Das schönste Omen für das kommende Jahr.